Perfect Escape by Jennifer Brown

Perfect Escape by Jennifer Brown

Autor:Jennifer Brown [Brown, Jennifer]
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
veröffentlicht: 2014-08-11T22:00:00+00:00


KAPITEL 24

Bis wir Denver erreicht hatten, war Bo immer unruhiger geworden. Grayson hatte die ganze Fahrt über keinen Ton gesagt, aber jedes Mal, wenn Bo weinte, warf er einen Blick nach hinten. Als Rena Bo einmal aus seinem Sitz geholt hatte, um ihn auf ihren Knien hüpfen zu lassen und beruhigend auf ihn einzureden, hatte Grayson sie nervös gemustert, aber auch da nichts gesagt.

»Ich glaub, er hat Hunger«, verkündete Rena schließlich. Ich betrachtete sie im Rückspiegel. Sie hatte Bo so auf ihre Knie gesetzt, dass er nach vorne schaute, und ihm den kleinen Finger in den Mund gesteckt. Er saugte gierig daran und ließ ihn nur ab und zu mit einem frustrierten kleinen Schluchzen los. »Wenn ich ihn so halte, dass er mich sieht, dreht er durch«, meinte sie und zuckte verlegen mit den Schultern.

»Oh«, sagte Grayson und drehte sich mit knallroten Ohren schnell wieder nach vorne.

»Ich muss sowieso mal«, sagte ich und bog auf einen Walmart-Parkplatz ein.

Kaum hatte ich geparkt, wurden Bos Schreie noch lauter. Rena drehte ihn zu sich und schob gleichzeitig ihren Pulli auf einer Seite hoch. Erst wollte ich weggucken, aber dann kam mir meine Verlegenheit albern vor. Herrje, das war eine Brust. Ich sah jeden Tag zwei von den Dingern, wenn ich in den Spiegel schaute, oder? Trotzdem. Was Rena da tat, wirkte intim und ließ sie viel älter erscheinen, obwohl ich wusste, dass sie das gar nicht war.

»Brauchst du irgendwas?«, fragte ich, beugte mich vor und zog den Reißverschluss von meinem Rucksack auf. Ich holte das Bündel Geldscheine heraus und stopfte es mir in die Hosentasche. Grayson, der mich dabei beobachtet hatte, guckte schockiert.

»Ich hab kein Geld«, antwortete Rena.

»Schon in Ordnung. Was willst du denn?«

»Na ja, vom Stillen krieg ich immer irre Lust auf Milch, keine Ahnung, warum. Wenn’s Kakao gibt …? Du weißt schon, nur so ein Fläschchen.«

»Sonst nichts?«, sagte ich und musste mich beherrschen, nicht zu fragen, ob sie noch genug Windeln dabeihatte. Klar, ich hatte ein bisschen Geld – Geld, das ich eigentlich nicht ausgeben wollte und später zurückzahlen müsste. Aber dieses Geld würde nicht reichen, um mich und Grayson nach Kalifornien zu bringen und dazu auch noch für ein Baby aufzukommen, so viel war mir klar.

Wie hatte sich Rena das bloß vorgestellt – einfach abzuhauen, ohne einen Cent in der Tasche?

Und warum kümmerte mich das überhaupt? Bo war nicht mein Kind. Es war Renas Job, für ihn zu sorgen. Nur wirkte sie dabei so planlos.

Ich stieg aus dem Auto und streckte mich. Es war ein bisschen wärmer geworden und hier in Denver war die Luft klar und leicht. Ich fühlte mich wohl. So wohl, dass ich es beinahe schaffte, Grayson zu ignorieren, der mich über das Autodach hinweg böse anstarrte.

»Komm mit«, sagte ich und ging um das Auto herum auf den Supermarkteingang zu. »Und erinner mich an den Kakao.«

»Wir können sie doch nicht alleine lassen«, zischte er, als er mich eingeholt hatte.

»Wieso?«

»Weil wir sie überhaupt nicht kennen. Sie könnte uns beklauen.«

Ich lachte. »Das Auto kann sie nicht klauen, weil ich die Schlüssel habe.



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